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Kirchspiel Sensburg-Stadt

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Kirchspielvertreter siehe: Kreistag

Sensburg – Kreisstadt in Ostpreußen. Das Datum der Gründung der Stadt Sensburg – in den ältesten Urkunden Seynburg, Seynsborg, Seensburg, aber auch Segensburg genannt – ist nicht genau belegbar. Zwar gibt es ein Stadtwappen, das die Jahreszahl 1348 trägt. Andererseits steht fest, dass Sensburg in der Zeit des Ordenshochmeisters Conrad von Jungingen (1393–1407) gegründet wurde.

Das Original der Gründungsurkunde ging verloren, doch existieren zwei erneuerte Handfesten aus den Jahren 1442 und 1444, so dass davon auszugehen ist, dass Sensburg 1398 als Stadt mit Kulmischem Recht gegründet wurde. Die erste Kirche wurde schon bei der Stadtgründung errichtet, was in einer Urkunde vom 20.2.1442 dokumentiert wurde. Die jetzige, evangelische Kirche soll 1734 erbaut worden sein. Das katholische Gotteshaus wurde 1860 geweiht. Im Jahr 1939 hatte die Stadt 9.877 Einwohner.
1899 wurde Sensburg Garnisonsstadt. Am südlichen Stadtrand entstand ein Kasernenkomplex, in dem ein Bataillon des 1. Masurischen Infantrie-Regiments einzog und das Stadtleben beeinflusste.

Es war eine Zeit, in der die Herzen der Damen beim Anblick schicker Soldaten höher schlugen. Bereits vor 1900 gab es am Belowplatz ein kleines Krankenhaus mit 30 Betten, das aber 1906 durch das Kreiskrankenhaus mit 100 Betten ersetzt wurde. 1928 kamen durch eine Erweiterung noch 120 Betten dazu. In der Nähe des Juno-Sees wurde ein Altersheim erbaut, das mit einer unverwechselbaren, aus fünf quadratischen Häusern bestehenden Gruppierung auffällt.

Zu den schönen Dingen der kleinen Kreisstadt zählen sicher die verschiedenen Vereine. Es gab unter anderen einen Turn- und Sportverein, Tennisklub, Ruderklub, Gesangverein und, wenn es auch kein Verein war, so war sie doch hochinteressant und auch beliebt – die Segelfliegerschule.

1912 wurde mit der Einrichtung einer Sexta der erste Schritt zum Aufbau eines Gymnasiums getan. Die erste Reifeprüfung fand allerdings erst 1934 in einem 1929 errichteten, als mustergültig geltenden Neubau, statt.

Zum Kirchspiel Sensburg-Stadt gehörten: Marienthal, Niekuten, Obermühlenthal, Poremben, Ratsgrund, Ratswalde, Stadtwald, Sternfelde, Sternwalde, Trotzigsberg, Vierwinden.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nannten die Polen die Stadt Ządźborg (sprich: Sonsborg), änderten das aber 1947 im Rahmen der Tilgung deutscher Spuren in Mrągowo (sprich: Mrongowo).

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