In Sensburg, Ostpreußen gab es eine jüdische Gemeinde, die um 1870 mit etwa 170 Angehörigen ihren personellen Höchststand erreichte. Die Wurzeln der Sensburger jüdischen Gemeinde reichen bis ins beginnende 19.Jahrhundert zurück; vor 1812 lebten im Ort nur zwei (oder drei) jüdische Familien. Die offizielle Gemeindegründung erfolgte aber erst unmittelbar nach der behördlichen Genehmigung zur Einrichtung von Synagogengemeinden im Jahre 1847; neben den Juden aus der Stadt Sensburg gehörten auch die jüdischen Familien des gleichnamigen Kreises dazu. Ein Friedhof wurde um 1860 angelegt; in den Jahren zuvor waren verstorbene in Rhein (Ryn, Kreis Lötzen) oder in Mühlental (Mlynowo, Kreis Sensburg) beerdigt worden. - Ein eingeschossiger Synagogenbau, der seitens der staatlichen Behörden 1869 genehmigt worden war, brannte im Jahre 1893 völlig nieder und wurde bereits 1895/1896 durch ein neues Gebäude in der Gartenstraße ersetzt. Anfang der 1930er Jahre gehörten der jüdischen Gemeinde etwa 125 Angehörige an; sechs Jahre später waren es nur noch etwa 65 Personen (Angaben aus dem Kreisgebiet). Kurz vor Kriegsbeginn lebten in der Stadt und wenig später auch im Kreis keine Juden mehr; die meisten waren in die Anonymität größerer Städte – vor allem nach Berlin – geflüchtet, da die Lebensbedingungen im Kreis zunehmend bedrohlicher wurden. Siehe dazu: https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/s-t/2220-sensburg-ostpreussen Jüdische Einwohner aus dem Kreis Sensburg |